#325 vom 13.01.2003
Rubrik Neu erschienen
Greg Wood "Ash Wednesday"
Roots-Rock mit allem was dazugehört
(CD; Stag)
Fast hätte Greg Wood sein Debüt-Album nicht mehr erleben dürfen, denn ob einer schweren Herzerkrankung stand sein Leben in den letzten Jahren auf der Kippe. Glücklicherweise wieder genesen legt er ein formidables Solo-Debüt vor, das auch so etwas wie die Dokumentation einer Wiedergeburt ist, wenngleich die Songs größtenteils vor der Krankheit geschrieben wurden. Völlig zu recht gilt Wood als einer der besten Songwriter Houstons, dem nun eines der spannensten Roots-Rock-Alben gelungen ist, das ich in den letzten Jahren gehört habe.
Wood und seine Band decken eine weite Spannbreite ab, die von glasklarem Rock ("Everything Is Okay") über Blues-Rock ("Black Leaves") und Bluegrass ("Smashed Flat") bis zu astreinem Country ("Covenant") reicht. Die Songs behandeln Probleme des Großstadtlebens, die Liebe oder auch einen Wood geistesverwandten Comedy-Star ("Sam Kinison") und das in einer atemberaumenden Dichte, gedrängt auf knapp 40 Minuten.
Sinnvollerweise beginnt und endet das Album mit den beiden besten Stücken. Am Anfang steht das furiose "37 Years", ein Blues-Rocker über die wohl der Krankheit geschuldete Erkenntnis, dass das ganze Leben bis dato doch nur ein Scherz war und ein Neuanfang ansteht. Als Gegenpart das folkige "Wishful Thinking" am Ende: Es wäre zwar schön, wenn man noch einmal anfangen könnte, aber das läuft nicht. Trotzdem versprüht der Song schon musikalisch einen eigenen Optimismus, mit dem man gerne aus diesem Album entlassen wird und gleich nochmal auf "Play" drückt. [hb: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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