#321 vom 25.11.2002
Rubrik Feature, Artikelreihe Willy DeVille Diskografie
Mink DeVille "Le Chat Bleu"
1979
(CD; Capitol)
Das Ãœberwerk. Willy lebt kurzzeitig in Paris und sieht die Stadt – natürlich – durch die Brille des unverbesserlichen Romantikers. Die erste Mink DeVille-Besetzung ist Vergangenheit, geblieben ist nur Gitarrist Louis X. Erlanger. Ansonsten spielen Session-Cracks wie Ron Tutt und Jerry Scheff, was der Intensität des Albums aber nicht schadet. Die Rezeptur ist die gewohnte, trotzdem nimmt DeVilles Talent hier beinahe unheimliche Züge an. Die Balladen strahlen in überirdischer Schönheit und die Rocker bersten vor Aggressivität und sexuellem Verlangen. Dazu herrlich schmieriger R&B ("Bad Boy") und Queen Idas Cajun-Klassiker "Mazurka". Der Geist Edith Piafs schwebt schimmernd über den Songs und Willy singt um sein Leben. Definitiv eines der großen Alben des letzten Jahrhunderts, auch wenn das in der Millenium-Bestandsaufnahme der Pop-Presse völlig übersehen wurde. [pg: @@@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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