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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #307 vom 12.08.2002
Rubrik Texte - lesen oder hören

Thea Dorn "Marleni"

Hörspiel – Zwei preußische Diven blond wie Stahl
(Lido / Eichborn)

Was wäre geschehen, hätten sich Leni Riefenstahl und Marlene Dietrich wirklich getroffen? Was hätten sich die beiden Ikonen zu sagen gehabt? Hätten Sie überhaupt miteinander gesprochen? Thea Dorn spielt in ihrem 2-Personen-Hörspiel "Marleni" eben diese fiktive Begegnung durch und lässt unter der Regie von Jörg Jannings die preußischen Diven durch zwei Theater-Ikonen darstellen: Gisela Uhlen als Leni (Zitat: "Riefenstahl nicht Riefenblech!"), Gisela May als Marlene (Zitat: "I've been photographed to death!"). Leni plant "Penthesilea", ihren letzten großen Film. Für die Hauptrolle will sie Marlene gewinnen, die seit acht Jahren ihr Bett nicht mehr verlassen hat. Ein Wortgefecht entbrennt, Biographien und ein Jahrhundert werden besichtigt. Ein vitales Vexierspiel, ein deutsches Schwesternmärchen, ein fulminantes Hörereignis: lässig, intelligent, komisch, abgründig, exaltiert, temperamentvoll. Die Dietrich, längst dem peinlichen Go-Home-Ruf Nachkriegsdeutschlands gefolgt, spielt 'Außerhalb' fortan nur noch 'blauen Engel' – die Riefenstahl bekommt sie immer noch zu spüren: die zähe Rache der Verführten. Vermutlich ist das auch an ihrem 100. Geburtstag am 22.08.2002 nicht anders. [gw]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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