#305 vom 29.07.2002
Rubrik Neu erschienen
Nikitakis "Les Cycles De Theodorakis"
Moderner, griechischer Folk – Zorba tanzt in Köln und wieder sieht man ihm verzückt zu
(CD; Day-Glo)
Nick Nikitakis lebt seit seinem vierten Lebensjahr in Köln, ist aufgewachsen mit Jazz und Theater-Musik, Krautrock und Blues. Nikitakis hat viel geübt, spielte als Gitarrist in einigen Jazzrock-Bands in den 70ern und arbeitete u.a. mit Wolfgang Niedecken an dessen "Arsch huh, Zäng ussenander"-Projekt. Eine ganz normale Musiker-Vita aus Deutschland also. Gleichzeitig ist Nick Nikitakis aber einer der wenigen erwähnenswerten Bouzouki-Spieler hierzulande und natürlich hat ihn auch die Musik seiner Kindheit und Eltern nicht ganz unberührt gelassen. Eine Verbindung dieser beiden Pole ist eine Sache, die Nikitakis schon länger am Herzen liegt. Dass er dabei irgendwann über die Kompositionen eines Mikis Theodorakis stolpert, dessen Melodien wohl der Inbegriff des intellektuellen, musikalischen Griechenlands sind, war wohl nur eine Frage der Zeit.
"Les Cycles De Theodorakis" ist eine wunderschöne Hommage an den großen Griechen mit Liedern wie "Kaimos", "Sto Perijali To Krifo" und natürlich dem Thema aus "Zorba, The Greek". Aber Nikitakis und seine Band haben auch Unbekannteres aus dem großen Fundus ausgegraben. Auf jeglichen Gesang verzichtend, spielen sie diese acht Songs extrem relaxt und in keiner Form angestaubt oder auch geglättet, liebäugeln mit Jazz und Artverwandtem ohne hierbei zu dick aufzutragen. "Les Cycles De Theodorakis" ist ein Album, das den Griechenlandurlaub wunderbar in das heimische Wohnzimmer verlängert und gleichzeitig auch ohne jeglichen Aufenthalt an der Ägäis Spaß macht. [pb: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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