#300 vom 24.06.2002
Rubrik Neu erschienen
Pere Ubu "St. Arkansas"
Independent – die Rückkehr von König Kauz, genannt die Zitterstimme
(CD; Bug)
Peru Ubu, die Band von David Thomas wurde mit gewagten Stil- und Klangexperimenten zur Kultband, zu bewunderten Vorbildern von Sonic Youth oder Pavement. Mit "Pennsylvania" erschien 1998 das letzte 'echte' Ubu-Album. Dann war Pause, die Greta Garbo der Indie-Szene verordnete der Band erst einmal eine Auszeit, stürzte sich selbst in die kunst- und liebevolle Dekonstruktion einer Teilzeit-Solokarriere. Mitte 2002 tauchen nun Pere Ubu wieder auf, präsentieren sich ziemlich runderneuert, nur Kauz David Thomas röhrt auch weiterhin wie Roger Chapman, heult wie die gutgelaunte Nachbarsdogge. Das Cover von "St. Arkansas" wirft Fragen auf (der Chef-Schamane mag es geheimnisvoll, wie wir wissen), die Songs dann auch. Ist es ein Zeichen oder eine Warnung? Was bedeutet das alles? Wo ist die Wahrheit? Und überhaupt – wo sind die Melodien? Gleich im Opener "The Fevered Dream Of Hernando DeSoto" kochen musikalisch Kaffeekessel, aber nur mit Wasser wird am Hofe des Königs nicht gekocht. "Hell", "Where's The Truth" oder auch "Dark" zeigen, wie die schrägen Amerikaner es verstehen, seltsam ver-rückte Stories in exzentrischen Tönen mit dräuenden Gitarren zu verstecken (oder umgekehrt), die man zuerst hasst, dann nicht mehr missen möchte. [gw: @@@]
<#233: David Thomas & Two Pale Boys "Surf's Up!"> [gw:Â @@@@]
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@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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