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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #297 vom 03.06.2002
Rubrik Feature

Sal's Prog Corner #21

Jenseits der Veröffentlichungen der etablierten Labels der Szene gibt es Releases von kleineren, spezialisierten Labels, die musikalisch interessante Neuheiten präsentieren, abseits des Mainstream, jedoch allemal beachtenswert. [sal]


Arkham "Arkham"

Historisches Material aus Belgien
(CD; Cuneiform)

Dass aus Belgien durchaus mehr kommt als provinzielle Musik, weiß man seitdem Bands wie Univers Zéro und Present sich international in den Vordergrund gespielt haben. Mit der vorliegenden Veröffentlichung der Brüsseler Formation Arkham schließt das Label Cuneiform eine historische Lücke in der Prog-Diskografie Belgiens.
Arkham hatten in der kurzen Dauer ihres Bestehens kein "richtiges" Album veröffentlicht, ergo sind die hier versammelten Aufnahmen allesamt bei Proben und Konzerten entstanden. Beachtet man das Alter der Aufnahmen (1970-72), so ist der Sound recht erträglich. Stilistisch stehen Arkham der Canterbury-Szene (Soft Machine, Matching Mole, etc.) sehr nah, obwohl gerade bei den letzten Aufnahmen eine deutlich jazzigere Variante mit Anleihen an den elektrischen Miles Davis der frühen 70er Jahre herauszuhören ist; dies alles auf sehr hohem technischen Niveau. Ein durchaus lohneswerter Griff ins Archiv, wenngleich man sagen sollte, dass Arkham durchaus nicht nur wegen der historischen Komponente interessant für Fans der Canterbury-Szene sein sollten. [sal: @@@]


Izz "I Move"

Starkes zweites Album der "neuen" Spock's Beard
(CD; Doone)

Vielleicht wurden Izz nach ihrem vorzüglichem Debüt "Sliver Of A Sun" etwas voreilig als die neuen Spock's Beard gefeiert: Die unbeschwerte, typisch amerikanische Leichtigkeit, die den Bärten so eigen ist, glaubte man in der Musik von Izz wieder zu erkennen.
Um es vorweg zu nehmen – Izz sind erwachsen geworden und haben mit "I Move" ein sehr abwechslungsreiches und dramaturgisch klug aufgebautes Album vorgelegt, das im Gegensatz zum Vorgänger klangtechnisch und produktionstechnisch deutlich verbessert ist. Der rohe Sound des Debüts ist nun ausgefeilter, jedoch ohne wirklich geglättet zu sein. Dafür fehlen die allzu unbeschwerten Songs. Ãœberhaupt: "I Move" will nicht gefällig sein und nimmt den Hörer mit auf einen Par-force-Ritt durch verschiedenste Stilarten: Moderne Drumloops, riffbetonte Gitarren, eine Prise Funk und Jazz-Rock, melancholische und symphonische Momente (à la Yes oder Emerson, Lake & Palmer). Alles in allem 73 Minuten feinste, facettenreiche Rockmusik, an der man sich nicht so schnell satthören kann. [sal: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Nebelnest "Nova Express"

Energiegeladener Instrumental-Prog aus Frankreich
(CD; Cuneiform)

Die französische Band Nebelnest präsentiert auf ihrem zweiten Album "Nova Express" eine Mischung aus verschiedenen Elementen des klassischen Progrocks der 1970er Jahre, düster und gleichsam aggressiv etwa in der Art der Ikonen King Crimson oder Van Der Graaf Generator.
Wirklich neue Stilelemente wird man bei Nebelnest kaum entdecken können. Immerhin ungewöhnlich, dass sie vollends auf Gesang verzichten; ungewöhnlich vor allem, wie druckvoll und energiegeladen sie die alten musikalischen Konzepte umdeuten und damit eine zeitgemäße Interpretation präsentieren. Das Ergebnis erscheint um einiges schlüssiger, als manch gequälter Versuch den Prog par tout neu erfinden zu wollen. So viel Power und so wenig Langweiliges habe ich schon lange nicht mehr auf einem Instrumental-Album gehört. [sal: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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