#293 vom 06.05.2002
Rubrik Tipp der Woche
Charlie Musselwhite "One Night In America"
Blues – entspannt, countryesk und mit einigen Höhepunkten
(CD; Telarc)
Seit 40 Jahren ist Charlie Musselwhite nun im Geschäft. Er könnte aufhören, sich auf sein verdientes Altenteil zurückziehen und die Harp links liegen lassen. Aber nein, er sucht sich eine neue Plattenfirma und spielt ein äußerst entspanntes Album ein. Ein Motel sehen wir auf dem Cover. Hier werden wir wohl diese eine Nacht in Amerika verbringen, in der uns Charlie und seine exzellente Band die Musik der US-Highways spielen. Flockig geht es zu, mal bluesig, mal countryesk (superschön: "Trail of Tears" mit Kelly Willis), mal laid back der J.J. Cale-Schule folgend. Schuld daran ist natürlich, neben dem Harpspieler, mal wieder die Band um G.E. Smith, die Charlie Musselwhite im Booklet zu Recht als "Dream team to work with" bezeichnet. Bei der Songauswahl hat Musselwhite ein großartiges Händchen bewiesen. Neben Eigenkompositionen hören wir Songs von Kieran Kane, Johnny Cash, Jimmy Reed und eine wunderbare Version von Los Lobos' "One Time One Night". Wenn dann noch Charlies früherer Protège Robben Ford zu einem äußerst gefühlvollen Gitarrensolo ausholt, kann am Horizont die Sonne untergehen, direkt hinter dem Desert Edge Motel. [pb: @@@]
<#144: Kelly Willis "What I Deserve"> [bm:Â @@@@]
<#057: Robben Ford "Tiger Walk"> [bs:Â @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a108807