#273 vom 10.12.2001
Rubrik Neu erschienen
Russ Spiegel "Twilight"
Straight Jazz: Ein köstlicher, brillianter Spaß
(CD; Sunny Moon)
Mit einem Sound, der klingt wie pralle Tropfen, fließen dem Amerikaner Russ Spiegel die Gitarrentöne aus der Jazzgitarre. Wir denken an Wes Montgomery, an den frühen George Benson. Dazu hören wir Organistin Barbara Dennerlein, den deutschen Gitarristen und ex-Star Torsten Dewinkel plus herausragende Percussion und mannigfaltiges Gebläse. Unter hunderten von Jazzveröffentlichungen ist diese ein funkelnder Stein, denn meist bleibt bei mir nach sieben Jahren Jazz-Journalismus der Eindruck von unendlicher Langeweile zurück. Hier prickelt's, funkt's, heizen die Jazzer ein, und ich glaube jedem Ton und finde mein Vergnügen an den Interpretationen von Coltranes "Giant Steps", Ellingtons "Do Nothin' Till You Hear From Me", "The Night Has A Thousand Eyes" und den vielen originellen Kompositionen von Russ Spiegel.
Die zwölf Musiker klingen wie ein unregelmäßig atmender Drache: Mal gigantisch wie eine Big Band, mal intim wie ein Fingerhut-Orchester. Astrein. Für Schnupperer wie alte Recken ein köstlicher, brillianter Spaß. [vw: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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