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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #273 vom 10.12.2001
Rubrik Feature

Saviour Machine: Interview mit Mastermind und Sänger Eric Clayton

"Der Soundtrack zum Ende der Welt" – der Slogan, mit dem die Plattenfirma seit Jahren die Trilogie von Saviour Machine bewirbt, hat seit dem 11. September 2001 einen makabren Beigeschmack bekommen. Logisch, dass ich mich mit Eric Clayton nicht nur über Musik unterhalten habe. Vor einigen Wochen erschien "Legend Pt. III:I", der vorletzte Teil der Trilogie, ein apokalyptisches Werk, das sich textlich mit der Offenbarung des Johannes auseinandersetzt und dementsprechend düster ausgefallen ist.

Schallplattenmann: Ursprünglich als Doppelalbum geplant, wird der letzte Streich jetzt in zwei Teilen veröffentlicht. Warum?
Eric Clayton: Der Hauptgrund war eigentlich, dass die Fans nicht länger warten sollten. Ich hatte von Ende 1998 bis Sommer 2000 am finalen Kapitel geschrieben und wenn ich an der Idee eines Doppelalbums festgehalten hätte, wäre ich jetzt noch mitten in der Produktion.

Schallplattenmann: Denkst du immer noch an eine Live-Umsetzung der kompletten Trilogie?
Eric Clayton: Ja, das ist meine Vision – von Anfang an. Vielleicht klappt es ja wirklich und dann führen wir eine fünfstündige apokalyptische Oper auf.

Schallplattenmann: Auf "Legend Pt. II:I" habt ihr mit Michael Wagner statt Bruno Kramm zusammengearbeitet. Eine sehr ungewöhnliche Wahl, wenn man bedenkt, dass Michael Wagner durch seine Metal-Produktionen in den 80ern bekannt wurde.
Eric Clayton: Alle Teile von "Legend" wurden von Saviour Machine selbst produziert. Zum Ende jeder Produktion habe ich mit den unterschiedlichsten Leuten zusammengearbeitet, um einen bestimmten Sound zu erreichen. Für "Legend Pt. III:I" habe ich nach einem Engineer gesucht, der im Rock verwurzelt ist. Dass ich Michael Wagner getroffen habe, war reiner Zufall. Er hat uns zu einem großartigen Drum-Sound verholfen und das Mastering des Album übernommen. Mit ihm zu arbeiten hat unheimlich viel Freude gemacht. Die größte Herausforderung bei allen Teilen der Trilogie war der Anspruch, eine apokalyptische Oper zu erschaffen, die einzelnen Songs zum Leben zu erwecken und musikalische Landschaften zu vertonen. Wenn man bedenkt, dass wir immer mit limitierten Ressourcen, schmalen Aufnahmebudgets und Zeitengpässen kämpfen mussten, glaube ich manchmal, dass das ganze Projekt eine Art modernes Wunder ist.

Schallplattenmann: Wenn "Legend Pt. III:II" – hoffentlich – im Herbst 2002 veröffentlicht wird, ist das definitiv das Ende von Saviour Machine?
Eric Clayton: Wir beginnen bald mit der Produktion und ich glaube, es wird die schwerste Zeit in der Bandgeschichte. "Legend Pt. III:II" beschäftigt sich mit dem Ende der Zeit: Armageddon, die Rückkehr Christus', das neue Jerusalem. Das letzte Kapitel der Offenbarung wird musikalisch mehr als 80 Minuten umfassen und das Herausforderndste und Kraftvollste werden, was ich bisher komponiert habe – und es wird das Ende von Saviour Machine sein. Wir haben uns vor vielen Jahren entschieden, dass die Trilogie der Abschluss der Band ist. Ich hab' noch keine Idee, was ich danach mache, aber ich denke, es wird etwas mit Musik zu tun haben.

Schallplattenmann: Wahrscheinlich stellt dir jeder diese Frage, aber was denkst du über die Katastrophe, die dein Land getroffen hat?
Eric Clayton: Die Welt steht derzeit am Scheideweg – nach der Offenbarung bewegen wir uns auf das Ende der Zeit zu. Ich möchte aber der Versuchung widerstehen, diese scheußlichen Taten in dieser Beziehung zu deuten oder zu interpretieren. Wir sollten unsere geistige und emotionale Kraft nicht damit verschwenden, die Attentate in Beziehung zur Endzeit-Prophezeiung zu setzen. Wer an Gott glaubt, sollte beten, dass die Mächtigen dieser Welt mit Herz und Verstand weise und mit Scharfsinn handeln. Ich habe für mich entschieden, lieber zu beten, als die Situation in biblischem Kontext zu diskutieren. [dmm]


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