#268 vom 05.11.2001
Rubrik Neu erschienen
Geldof "Sex, Age & Death"
Pop/Rock – Rückkehr des Mannes, der Montage nicht mochte
(CD; Eagle)
Neues vom anderen Bob. Dieser hier hat bisher noch nicht vor dem Papst gespielt, aber zum Ausgleich ist der Ire Geldof von seiner britischen Königin zum Sir geadelt worden. Längst hat der arg Gebeutelte seine Boomtown Rats ("I Don't Like Mondays"), 'Band Aid', die Hutchinson-Yates-Affäre hinter sich gelassen; was fehlte, war ein neues musikalischen Zeichen. Eines wie in "The Great Song Of Intolerance" oder "A Hole To Fill". Nach zehn Jahren nun also endlich das Comeback-Album. Zeitlos in eigenen und fremden Vergangenheiten schwelgend, ist es richtig gut geworden. Bob Geldof zeigt sich experimentierfreudig und rebellisch; tiefsinnig und sehr ehrlich. Bei "Inside Your Head" und der Wir-sind-beide-Stars-und-auch-noch-miteinander-verheiratet-Verarbeitungs-Story "One For Me" wird popmusikalisch nacheinander dem Lennon-, dann dem Harrisonismus gehuldigt; beim eher jazzig aufgelegten "Pale White Girls", sowie dem im Beat triphoppelnden "The New Routine" wird verzweifelt nach Liebe Ausschau gehalten, doch es regnet nur Körper. Im schönsten Liebeslied ("10.15"), das dieser Hedonist geschrieben hat, wird er dann doch noch fündig. "Sex, Age & Death" – ein Klassiker wie seine Themen auch. [gw: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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