#263 vom 01.10.2001
Rubrik Neu erschienen
Anita Lane "Sex O'Clock"
Surely sexy Songs voller Seele und sinnlichen Grooves
(CD; Mute)
"My body said to me in a tiny voice: I think my soul's in exile, I need to go wandering for a while" ("Do The Kamasutra").
Anita Lane, Muse, Malerin, Chanteuse und ex-Bad Seeds-Medusa, demonstriert hier eine ganz eigene Art, wie man seine Seele aushauchen kann. Sie schöpft aus Memphis-Soul, Detroit R&B und tieftottraurigen Nightclub-Chansons von den Six- und Seventies bis hin zur Gegenwart und lässt so, zusammen mit tragischen Trompeten, Wah-Wah-Gitarren, einer lasziven Orgel und allen Saiten, derer Musikerkollege Mick Harvey Herr werden konnte, etwas entstehen, das man als intimen Breitwand-Sound bezeichnen könnte. "Silence always makes me want to scream" ("The Petrol Wife") singt sie und beweist zugleich, wie intensiv frau den Frust über die Liebeslust nicht rausschreien, sondern flüstern kann. Oder seufzen. Oder stöhnen. Mit engelhafter Stimme auf äußerst elegante Art ehrlich im Elend: "I want you but I don't want you, I need you but I don't need you [...] Jesus needs a Judas like you and I"( "Like Caesar Needs A Brutus"). Ein Albumtitel der absolut hält, was er verspricht. [gw/ut: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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