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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #265 vom 15.10.2001
Rubrik Frisch aus den Archiven

Chris Spedding "Café Days Revisited"

Altrockers Juwel wieder zu haben – 1990
(CD; Music Avenue)

In den 1980ern gab es ein kleines, feines Label namens "New Rose". Zu Hause in einem Kaff bei Paris, widmete es sich den Garagenhelden aus Amerika und England, in Europa und zumal in Frankreich ein einigermaßen spleeniges Unterfangen. Aber Leute wie Rich Minus, Calvin Russell und Chris Burroughs kamen da zu ersten Plattenverträgen, Elliott Murphy und Alex Chilton waren aller Spinnereien zum Trotz immer willkommen. Und so durfte auch Chris Spedding da Platten veröffentlichen, die ein bisschen neben der Zeit schienen, aber den guten alten Geist des Rock'n'Roll am Leben hielten. Dann ging New Rose pleite, und die Rechte an den Sachen verstaubten irgendwo in Archiven der Leichenfledderer, die nicht wissen wohin damit. Sollte jemand die flache 3er-CD-Box "Rock'n'Rose" (limitiert auf 5000) zum 10-jährigen Labelgeburtstag 1990 irgendwo 2nd Hand finden: zuschlagen, um jeden Preis. Besser konnte sich dieses Label kaum darstellen.
Music Avenue, ein Label aus Belgien, hat nun zumindest das Spedding-Album "Café Days" wieder vor dem Vergessenwerden gerettet. Zu den elf Original-Tracks, die aber in willkürlich geänderter Reihenfolge auftauchen, haben sie da noch sechs weitere Tracks aufgespürt und mit dazugepackt. Vier davon gab es mal auf einer MFSL-CD-Version (diese Gold-CDs in audiophilem Remastering). So fängt das Album mit sonorem Motorrad-Geblubber an, der dazugehörige Track "Black Denim Trousers And Motorcycle Boots" war mal auf einem Tribute-Sampler für Edith Piaf, ein Midtempo-Rocker im Stile seines einzigen größeren Hits "Motorbikin'" von 1975. Chrissie Hynde begleitete Spedding 1994 auf einem Tribute-to-Otis Blackwell-Sampler auf "Hey Little Boy (Little Girl)", das hat dann ein bisschen was von Lolita-Sex und Brisk in den Haaren... Speddings eigene Songs pendeln zwischen Pub-Rock und Dave Edmunds-Beeinflusstem und so englischem Barmusik-Geflabber, mit skurrilen Gitarrensounds, einmal quer durch das Regal der Effekte. Aber mit dem Charme der Garagenaufnahme, und mit einem ironischen Augenzwinkern ("Pseudo Blues" – an welchen blues-relevanten Orten der Sänger überall NICHT war... um dann gnadenlos die Gitarre jammern zu lassen.) Das tausendmal gecoverte "Parchman Farm" von Mose Allison erfährt hier eine spannende, sparsame Behandlung.
listet alles Wissenswerte auf, inklusive Konzertdaten. Und die meisten CDs sind bei Repertoire wiederveröffentlicht. [www: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a107635


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