#256 vom 13.08.2001
Rubrik Neu erschienen
Jay Gordon "Extremely Dangerous Blues"
Gitarren(über)lastiger Blues mit Volldampf voraus
(CD; Dixiefrog)
Johnny Winter? Jay Gordon! Es rockt bluesig und rumpelt rhythmisch ein Dutzend Songs lang dahin, Freunde des Luftgitarrenspiels werden sich zu amüsieren wissen. Kurze Ausflüge in den Slow- ("Can't Shake This Feelin'", "Jaywalkin") und Midtempo-Blues ("Drippin' Blues") dienen zum Atem schöpfen. Der Gitarrist und Sänger bemüht sich möglichst rau und dreckig zu klingen, was ihm stellenweise dank einer soliden Band auch durchaus gelingt. Gefährlich, wie es der Albumtitel zu suggerieren versucht, ist daran – zumindest als Nicht-Luftgitarrenspieler – allerdings nix. Das Gitarreninstrumental "Message To Collins" ist ein schönes Highlight. Da beweist Jay Gordon intuitive Individualität. "Jaywalkin" im Duett mit Phillip Walker lebt von der Aufzählung der Bluesgrößen und einem weiteren wunderbaren Solo. Im Großen und Ganzen hätten dem Album mehr ruhigere Momente wie der Schlusspunkt "Blues Infested" besser getan. So aber gilt, dass die Songs vermutlich live besser rüber kommen. Und: Für Sammler von Gitarrensoli bestens geeignet. [mh: @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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