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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #251 vom 09.07.2001
Rubrik Texte - lesen oder hören

Sergej Ustinow "12 Uhr Majakowski Platz"

Hörspiel: Moskau, Mafia, weichgekochte Menschen
(Audio Verlag)

"Herzlichen Glückwunsch, Sie haben eine Revolution vollbracht – der erste sowjetische Privatdetektiv!", sagte ein Mitarbeiter im Pressebüro des sowjetischen Innenministeriums zu Sergej Ustinow im Jahre 1988, als dessen Krimi durch die Zensur gekommen war.
Sergej Ustinow, 1953 in Moskau geborener Journalist und Krimi-Autor, durfte Ende der 1980er Jahre in der Tat seine kleine Kulturrevolution lostreten. Als erster Sowjet-Autor ließ ihn das Innenministerium einen Krimi mit einem Privatdetektiv veröffentlichen. Was zuvor als konterkommunistisch eingestuft war – Verbrechensbekämpfung ist im Kommunismus "kollektive Arbeit" der Polizei – war im Windzug der Gorbatschowschen Perestroika plötzlich möglich. Nein, sein Kommissar namens Igor Maximow ist kein glatter Sherlock Holmes, kein gewieft-perfekter Poirot, auch kein allmächtiger Marlowe, eher ähnelt er dem modernen Typus des Detektiven, wie Henning Mankell ihn in Kurt Wallander geschaffen hat. Selbstzweifel, Scheitern, Ängste – kurz: Gefühle einer plausiblen Persönlichkeit – stehen im Mittelpunkt der Handlung.
Die Hörspielproduktion des SWR bringt die Brillanz des ersten Moskau-Krimis aus der Tastatur eines Moskauers mit hinreißendem Schmiss rüber: Eberhard Feik, Jasmin Tabatabai, Wolfgang Condrus, Martin Benrath und viele mehr stehen für die Klasse der 1992er Produktion. Ein guter Griff ins Archiv des SWR! Auch hat der Verlag mit seinen gewohnt erstklassigen, ausführlichen Liner Notes und dem liebevoll-hippen Design bis hin zur CD-Oberfläche einen guten Job gemacht. [vw]


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