#249 vom 25.06.2001
Rubrik Neu erschienen
Reggae Cowboys "Wild West Indians"
Rasta-Country oder Cowboy-Reggae?
(CD; Dixie Frog)
Rache für Jesse Stahhl, der sich trotz des furiosesten Ritts während eines Rodeos im Oregon des frühen 19. Jahrhunderts ob seiner schwarzen Hautfarbe nur mit einem zweiten Platz begnügen musste (und daraufhin den nächsten Bronco rückwärts im Sattel mit dem Koffer in der Hand bändigte) – und all die anderen Coloured Cowboys, denen eine rassistische Geschichtsschreibung den Zutritt zur Helden- und Legendengalerie des Westen verwehrte! Soweit so gut. Was dem Eingang der kanadischen Reggae Cowboys in die Annalen der Pop-History widerspricht, hat ausschließlich musikalische Gründe: Eine vielleicht ganz witzige Idee – ihr ahnt's wahrscheinlich schon, Reggae mit einem Schuss Country(-Themen) –, die eigentlich nur im abschließenden Instrumental "Hang 'Em High" richtig zündet, zuvor schon überdeutlich beim ganz und gar unoriginellen "Hotel California"-Remake der Eagles schwächelt, taugt über volle Albumspielzeit totgeritten höchstens als Party-Gag für vollkommen bedröhnte Cowboys oder Reggae-Freaks – da waren Run C&W mit ihrem augenzwinkernden und fingerflinken Bluegrass-Soul um Meilen unterhaltsamer! [bs: @]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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