#246 vom 04.06.2001
Rubrik Neu erschienen
M. Ward "End Of Amnesia"
Elektronik-Folk zum Träumen
(CD; Glitterhouse)
"Come with me and you'll never be the same. Come with me to the place I'm thinking of, over the bridge that keeps you from your love." ("Archangel Tale")
Aber gerne. Es glockt, es zischt, es klimpert, es rumpelt und oh ja, es singt, halleluja! Selten schnarrten Gitarren so schön, dazu Gesang, der zum Teil klingt wie Simon und Garfunkel nach zu vielen Zigaretten und viel zu viel Bourbon. Fast ängstlich hält der Hörer den Atem an, bloß nicht stören, sonst bricht die Stimme – und vielleicht auch der versponnene Zauber von Mr. Wards gerade beendetem Gedächtnisverlust. Das Intro von "Bad Dreams" versetzt uns in einen kitschigen schwarzweißen US-Film, "Psalm" beschert ein anbetungswürdiges Gitarreninstrumental mit südlichem Flair, in "Archangel Tale" scheint ein Wal zu plappern und "So Much Water" ist schlicht der schönste Song, den Elliott Smith nicht geschrieben hat. Bei "Silverline" geht die Post, nein, Verzeihung, der Zug ab und "Seashell Tale", mit einem Gastauftritt von Howe Gelb am Piano und frappant an Will Oldham erinnernden Vocals, könnte gut ein Original-Folksong aus den Dreißigern sein. Musik bei der sich jeder zuhause fühlen wird, der bei dem Wort "Mainstream" manchmal an..., äh, was wollte ich sagen? genau, Amnesie leidet. [ut: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#349: M. Ward "Transfiguration Of Vincent"> [Tobias Lampmann/mmh:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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