#245 vom 28.05.2001
Rubrik Tipp der Woche
John Wolfington "John Wolfington"
Wer sagt Folk und Trip-Hop passen nicht zusammen?
(CD; Smells Like)
Gesang, mal unangestrengt nonchalant ("Great Divide"), dann wieder unendlich sehnsüchtig ("Fade To Black"), bisweilen so zart, dass man meint, man könne die Stimme einfach davon pusten ("Curves"). Musik, die ruhig ist und trotzdem groovt. Der man vielleicht gerade deshalb so gebannt zuhört, weil man Angst hat, die Songs könnten jeden Moment wieder in den wundersamen Äther entschwinden, aus dem sie gekommen sind. In jedem Fall muss es eine Gegend sein, in der Ambient und Pop, Trip-Hop und Folk Tür an Tür wohnen und sich anscheinend wunderbar verstehen. In der die Dunkelheit dein Freund ist und die Dinge nur verschönert – "the only thing that never makes you blind" ("Race The Sun"). Wo in schlicht-schönen Texten der Marke 'Bonjour Tristesse' Träume manchmal traurig machen ("Coney Island") und es schwer fällt sich zu entscheiden, soll man bleiben oder gehen ("Maybe I'll Go").
"A quiet voice is easy to shut down" heißt es in einem Song von Mark Eitzel. Ich hoffe sehr, das gilt nicht für diese CD aus der Abteilung 'Perlen bergen'. [ut: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a107036