#243 vom 14.05.2001
Rubrik Neu erschienen
Madrugada "The Nightly Disease"
Independent Folk-Rock
(CD; Virgin)
Die Mitternachtssonne und der raue Norden mögen ja an Vielem Schuld sein, aber Alles sollte man der Geografie auch nicht in die Schuhe schieben. Die norwegische Band Madrugada ist so stringent öde, dass man es fast nicht glauben mag. Manchmal geben sie ordentlich Gas, aber dann klingen sie, als hätten The Tragically Hip völlig die Lust verloren und zudem einen Vorstadt-Jim Morrison ans Mikro gelassen. Ansonsten regiert Monotonie. "Sister" schleppt sich 9 Minuten (!) ohne erkennbaren Spannungsbogen durch. Das ist so konsequent langweilig, dass ich mich immer wieder fragen muss, ob ich irgendwas nicht mitbekommen habe. Das ist wie ein Autorenfilm im Kino: Da gibt auch Keiner zu, dass er Nix verstanden hat ("Ja, du, ich denk' auch, die eschatologische Substanz wurde nicht genug betont"). Gehen wir mal davon aus, dass auf "The Nightly Disease" keine geheimen Botschaften versteckt sind. Das Album ist weder elegisch, noch atmosphärisch, es ist einfach nur öde. [dmm: @]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#245: Editorial> [mmh]
<#245: Madrugada "The Nightly Disease"> [ut:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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