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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #240 vom 02.04.2001
Rubrik Feature, Reihe mit 3 Artikeln anzeigen

David Krakauer: A New Hot One

Ende des Jahres 2000 erschien eine der bisher mutigsten aber auch gelungensten Klezmer-Jazz-Platten, die zudem einen dazu passenden Titel erhielt: "A New Hot One" (Label Bleu) von David Krakauer. Der Klarinettist vollzog Ende des Jahrhunderts endgültig den Wandel der traditionellen Musikrichtung Klezmer in ein neues, homogenes Kleid. Und doch setzt er in gewisser Hinsicht die Tradition fort. Betrachten wir mal kurz das Umfeld von vor etwa 100 Jahren: Klezmorim (Plural von Klezmer) reisten quer durch Osteuropa und inhalierten deren Einflüsse und Eindrücke, um sie in der Musik widerzugeben. Klezmorim waren typische Hochzeits- und Festivalmusiker in Europa, nach Amerika kam die Musik durch die große Einwanderungswelle zwischen 1880 und 1920. In den 70er Jahren erhielt Klezmer die größte Erneuerungskraft vom Jazz in New York und wurde mit der Zeit auch in Europa wiederentdeckt. Mit ihrer außergewöhnlichen Vitalität, Virtuosität und Expressivität verbindet sie die Musik zweier, oberflächlich betrachtet, divergierender Musikkulturen. Von den traditionell behafteten Klezmer-Ensembles in Europa wie Leon Pollaks Ensemble Klesmer ("Live in Prag", Extraplatte) bis zur Jazz-Klezmer-Avantgarde in Downtown New York und solch illustren Namen wie Hasidic New Wave, Naftuli’s Dream, Klezmokum, Paradox Trio, Pharao’s Daughter, Psychedelicatessen uvm. befindet sich diese Musik auf Erfolgskurs. Einen gelungenen Überblick gewinnt man beim Tonträger "Klezmer Festival 1998 – Live at the Knitting Factory" (Knitting Factory Records). David Krakauer spielte zu Beginn seiner Karriere bei The Klezmatics. Er ging allerdings recht bald seine eigenen Wege, brach vollends mit der Tradition und verband Klezmer nicht nur mit Jazz-Rock sondern auch mit Funk-Elementen. Das fährt ziemlich ab. "A New Hot One" zählt ohne Übertreibung zu den musikalischen Highlights von 2000. Mindestens. In Wien trafen sich der sympathische Klarinettist und Manfred Horak. [mh]


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