#236 vom 05.03.2001
Rubrik Feature, Artikelreihe Hard'n'Dark #1
Madder Mortem "All Flesh Is Grass"
Dark-Metal – Kreativ und apokalyptisch
(CD; Century Media)
Zum Glück war das Album-Cover nicht abstoßend genug, um mich vom Hören der CD abzuhalten. Meine Bedenken wurden genährt von der Tatsache, dass die meisten Dark-Metal-Bands die Originalität eines schlechten Horrorfilms haben: Leichenfledderei, verzerrte Fratzen und das ganze lächerliche Brimborium. Anders die norwegische Band Madder Mortem. Das Quintett setzt auf Atmosphäre, auf bedrohliche Untertöne, die sich nicht entfalten dürfen und ein mysteriöses Unwohlsein unter die Haut pflanzen. Dafür werden weder die Gitarren gedroschen, noch heftig rumgeschrien. Sängerin Agnete Kirkevaag bewegt sich zwischen mystischer Folklore und Klassik und wird dabei von einer famosen Band unterstützt. Madder Mortem bauen vielschichtige Klangbilder mit außergewöhnlichen Harmonien und verschachtelten Songstrukturen. Also, Vorurteile über Bord: Wer jemals in seinem Leben auf düsteren Metal stand, sollte sich "All Flesh Is Grass" anhören. [dmm: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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