#233 vom 12.02.2001
Rubrik Neu erschienen
Schulze "Was wäre wenn"
Deutsch-Rock ohne Krampf
(CD; Werkverlag)
Die Band Schulze hat bereits ihr viertes Album am Start, hat es aber immer noch nicht geschafft, sich einen größeren Bekanntheitsgrad zu erkämpfen. Trotzdem gehen sie recht unverkrampft und frisch an die Sache ran – so ein bisschen wie Heinz-Rudolf Kunze ohne Lehrauftrag. "Was Wäre Wenn" besticht nicht durch atemberaubende Kompositionen oder Arrangements, es trifft mehr auf der Gefühlsebene. Frieder Siegloch singt so inbrünstig, als wäre es das letzte Mal und die Band lenkt mit viel Spielfreude von der streckenweise etwas konventionellen Umsetzung ab. Und das funktioniert wunderbar – das Album geht gut rein und hat genug Gehalt, um sich nicht nach dem dritten Hören abzunudeln. Abzüge gibt's nur, wenn vielzitierte Binsenweisheiten abgedrückt werden ("Jetzt oder nie, das Leben findet heute statt/ jetzt oder nie, weil Jeder nur ein Leben hat") oder die Knöpfchendrückerfraktion einen guten Song durch unsinnige Sounds (fast) kaputt macht (z.B. "Vermissen"). Ansonsten straighter Deutsch-Rock mit viel Melodie und Herzblut. [dmm: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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