#231 vom 29.01.2001
Rubrik Neu erschienen
Collective Soul "Blender"
Rock – Nomen est Omen
(CD; Atlantic)
Wenn ich vier Superstars das Musik machen verbieten könnte, würde von Phil Collins, Tina Turner, Rod Stewart und Elton John nie mehr ein Song im Radio laufen. Und ausgerechnet "Disney-Knecht" Elton John gibt sich auf dem fünften Album von Collective Soul als Duettpartner die Ehre ("Perfect Day"). Mögliche Höchstwertung schon mal weg. Mastermind Ed Roland hat immer noch nicht bemerkt, dass man Effektgeräte auch umschalten kann – noch ein @ weg. Dass eine Band ihren Stil verfolgt, ist legitim, aber Collective Soul reiten seit Beginn ihrer Karriere auf einer Idee rum. Früher fiel das nicht auf, weil die Songs stärker waren und der bandtypische Gitarrensound seinen Reiz entfalten konnte. Auf "Blender" tauchen jetzt pseudo-humorige Einlagen auf, die verzweifelt versuchen, die vorherrschende Ideenlosigkeit zu übertünchen (und hier geht der dritte Klammeraffe). Beim 3. Song ("Why Pt.2") wird mir kurz klar, warum ich die Band bislang richtig gut fand. Auch der zehnte Titel ("After All") ist eine wunderbare Roland'sche Perle, aber auf die ganze Länge mutet der Albumtitel an wie eine bittere Selbsteinschätzung. Trotz dieser symphatischen Offenheit muss ich noch ein @ abziehen. [dmm: @]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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