#228 vom 08.01.2001
Rubrik Feature, Artikelreihe Voodoo Jive – Rhythm & Blues im Schnelldurchlauf
Eddie C. Campbell "Hopes And Dreams"
(CD; Rooster)
Es gibt kaum eine Größe des Chicago-Blues, mit der der 61-jährige Gitarrist nicht schon zusammengearbeitet hat: Jimmy Reed, Koko Taylor, Willie Dixon, Muddy Waters, Otis Rush, Howlin' Wolf undsoweiterundsofort... doch genug Name-Dropping. Eddie Campbell hat mehr als genug Format, um sich mühelos neben diese Namen einzureihen. Auf "Hopes And Dreams" erweist er sich einmal mehr als ein mit allen Wassern gewaschener Gitarrist, der zudem mit einem volltönenden Sangesorgan gesegnet ist und der darüber hinaus genug Reife und Soul hat, um dieses auch zu nutzen. Die Songs, viele davon hat er in Zusammenarbeit mit seiner Frau komponiert, sind durchweg intelligent und abwechslungsreich, nach abgedroschenen Textphrasen sucht man vergeblich. Der Sound der Scheibe ist sehr an die klassischen Chess-Aufnahmen angelehnt, mit diesem seltsam altertümlichen Hall, der irgendwo aus der Tiefe eines schummrigen Kellergewölbes zu tönen scheint. Die Musiker in Campbells Band haben übrigens ähnlich beeindruckende Referenzen vorzuweisen wie der Chef selbst und sind untrennbar mit ihrer Musik verwachsen. Ein nahezu perfektes Chicago-Blues-Album. [pg: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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