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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #227 vom 01.01.2001
Rubrik Feature, Artikelreihe Das Beste aus 2000

mh: TopTen2000

Das Jahr 2000 war oberflächlich betrachtet ein mäßiges Musikjahr. Ich befürchte, dass es ein gutes im Vergleich zu den kommenden Jahren gewesen ist. Einige glaubten nämlich, ihre Stromgitarren im Bombast versinken lassen zu müssen, nur weil die 70er Jahre wieder modern wurden. Bei Mike Scott (The Waterboys) klappt's im Gegensatz zu U2 gerade noch, aber auch nur was die Konserve anbelangt, live war's nämlich unerträglich. Das zweite große Desaster kommt aus Wien und wurde ebenfalls in den 70ern bekannt. Ambros singt Waits und ist ziemlich schlimm. Bitte hört kurz mal rein, denn irgendwie muss man auch so etwas mal – zumindest kurz – gehört haben. Unter all diesen eigentümlichen Hörstoffen lernt man nämlich so manches noch viel mehr schätzen, zum Beispiel folgende Alben (alphabetisch gereiht):

  • Johnny Cash "Solitary Man"
  • Eels "Daisies Of The Galaxy"
  • Rubén González "Chanchullo"
  • Kollegium Kalksburg "S'spüt si o"
  • David Krakauer "A New Hot One"
  • Lambchop "Nixon"
  • John Martyn "Glasgow Walker"
  • Nils Petter Molvær "Solid Ether"
  • Van Morrison & Linda Gail Lewis "You Win Again"
  • Jill Scott "Who is Jill Scott?"
  • Simentera "Capo Verde en Serenata"
  • Andy White "Andy White"
Außer Konkurrenz
Unzählige Wiederveröffentlichungen bzw. Re-Releases trugen auch im Jahr 2000 bei zu guten Verkaufserlösen für die Musikindustrie. Und wie so oft gilt auch hier, einige über den Rest zu stellen:
  • Johnny Cash "God Love Murder"
  • Elvis Presley "Peace In The Valley - The Complete Gospel Recordings"
  • Elvis Presley "The King of Rock'n'Roll - The Complete 50s Masters"
  • Various "Flashbacks" (Vol. 1 bis 6)
Songs
Mein Song des Jahres war lange Zeit jener von Bob Dylan und von Eels. Drahdiwaberl warf mich dann etwas aus dem Konzept. Da hört man Jahre lang nichts von der Anarcho-Truppe – und dann... na ja, zu irgendwas muss die österreichische Regierung schließlich ja auch gut sein. Wenn nicht für Protest-Songs, für was dann?
  • Bob Dylan "Things Have Changed"
  • Eels "I Like Birds"
  • Drahdiwaberl "Torte statt Worte"
  • Johnny Cash "Solitary Man"
  • Andy White "Jesus In A Cadillac"
Live-Konzerte
Lambchop waren Extraklasse und hätte ich den Weg nach Regensburg nicht auf mich genommen, die Mannen um Kurt Wagner wären live konkurrenzlos geblieben. Wer hindert die Amateure aus Nashville daran? Bob Dylan! Natürlich. Saugute Konzerte gab's eine ganze Menge, schlechte zum Glück nur wenige. David Krakauer bricht die traditionelle Klezmer-Musik mit Jazz-Rock und Funk-Elementen, was ja auch nach 70er Jahren klingen könnte. Tut es aber nicht, weil der aus New York stammende Klarinettist einen innovativen Sound entwickelte. Musik der Zukunft. Neu und unberechenbar. Mike Scott verwechselte hingegen das relativ kleine Planet Music in Wien mit einem Stadion und tauschte mehrere Musiker gegen zwei Synthesizer ein (oder aus?), heraus kam jedenfalls ein zeitweise peinlicher Stadionrock im aufgeblasenen Bombastsound. Ein Blick auf die Location zeigt an, dass in der Szene Wien nicht nur das umgänglichste Personal tätig ist sondern dort bereits seit Jahren auch die besten Konzerte (in Wien) zu hören sind. Muss auch mal geschrieben werden.
Extraklasse:
  • Bob Dylan, Regensburg (Mai 2000)
  • Lambchop, Szene Wien (Mai 2000)
Saugut:
  • Michelle Shocked, Szene Wien (April 2000)
  • Los De Abajo, Szene Wien (Juli 2000)
  • Jill Scott, Metropol Wien (Nov. 2000)
  • David Krakauer, Szene Wien (Nov. 2000)
Misslungen:
  • The Waterboys, Planet Music Wien (Nov. 2000)
Ohren zu
Der Prüfstein des Lebens. So grausam und nichtssagend kann es zugehen. Großer Vorteil: man wird nicht zum Kauf gezwungen.
  • U2, die neue halt
  • Ambros singt Waits "Nach mir die Sintflut"
  • Wyclef Jean "The Ecleftic"


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