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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #218 vom 16.10.2000
Rubrik In aller Kürze

Günter Brödl (1955-2000)

"Ois schee und guad/ Oba jetzt halt mi nix mehr/ Nehmts mi beim Wuat/ I geh jetzt fischn..." Günter Brödl, der Mann im Hintergrund, Erfinder, Trainer und Textlieferant der Kunst- und Kultfigur Kurt Ostbahn verstarb 45-jährig am 9. Oktober 2000 an Herzversagen.
Seine (u.a.) Willy DeVille-, John Hiatt- und Bruce Springsteen-Ãœbersetzungen ins Wienerische erzeugten eine neue Qualität und standen den Originalen – musikalisch umgesetzt von der Chefpartie – um nichts nach. Es begann damit, als während der Ö3-Sendung "Musicbox", deren Moderator er war, die Frage auftauchte, wie amerikanische Vorstadtmusiker wie Southside Johnny & the Ashbury Jukes wohl in Wien heißen würden. Logische Antwort: Ostbahn Kurti und die Chefpartie. Brödl schuf daraufhin eine Legende um diesen Namen, suchte per Inserat nach (nicht existierenden) alten Ostbahn-Platten und beging Sprühaktionen ("Ostbahn lebt!"), bevor der Trainer auf Dr. Kurt Ostbahn (personifiziert durch Willi Resetarits) stieß. Der Rest ist bekannt. Es gab – neben Roland Neuwirth – keinen pointierteren Erzähler mit dem Verständnis, amerikanische Roots und wienerische Sprachmelodie zu vermengen. Daraus entstand der sogenannte "Favorit'n'Blues" (Favoriten ist ein Arbeiterbezirk in Wien). In der Ostbahn-Hymne "Arbeit" ("The Factory") dichtete der exzessiv arbeitende Brödl: "Weu des Lebm is Arbeit und de bringt eam um/ Des Lebm is Arbeit, sogta, und de bringt mich um." Brödls letzte Worte: "Mir ist so schlecht", und dann fiel er um.
Essentieller Hörstoff: "Ostbahn-Kurti" (1985), "Live" (1985), "A Schene Leich" (1988), "Liagn & Lochn" (1989), "1/2 So Wüd" (1991). [mh]


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