#214 vom 18.09.2000
Rubrik Neu erschienen
Nevermore "Dead Heart In A Dead World"
Metal – Ohne Schwerter oder sonstige Klischees
(CD, LP; Century Media)
Es gibt Platten, die rechtfertigen ein ganzes Genre. "Dead Heart In A Dead World" ist so Eine – wer jemals in seinem Leben eine "Schwermetall-Phase" hatte oder immer noch drin ist, kommt an der neuen Nevermore nicht vorbei. Ideenreiches, komplexes Songmaterial fernab von banalen Strukturen und ausgelutschten Ideen. Die CD ist die Essenz aus den unterschiedlichsten Richtungen: Progressive-Rock, NWOBHM, Seventies-Riffing und klassischer Hardrock verschmelzen zu einer massiven Soundwand. Durch differenziertes Spiel und einen glasklaren Mix rutscht das Album auch nie in wüstes Geholze ab. "Evolution 169" ist eine tiefe Verneigung in Richtung Queensryche, aber auch der schmerzliche Beweis, dass die Nachbarn aus Seattle solche Nummern im Moment nicht schreiben. Mit "Sound Of Silence" ist eine mehr als ungewöhnliche Coverversion vertreten – außer dem Text ist von Simon & Garfunkel nicht mehr viel übrig. Wer sich erstmal langsam rantasten will, sollte in das ruhige "Believe In Nothing" reinhören. [dmm: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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