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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #199 vom 29.05.2000
Rubrik Neu erschienen

Monty Alexander "Monty Meets Sly And Robby"

Jazzy Riddims - ein jamaikanisches Gipfeltreffen
(CD; Telarc Jazz)

Wer auch immer mit Sly and Robby ein Album einspielt, braucht sich um eines schon mal nicht zu sorgen: Der "Riddim" passt! Für den gebürtigen Jamaikaner Monty Alexander (ein ausgezeichneter, von Kollegen und Kritikern gleichermaßen gepriesener, aber viel zu wenig bekannter Jazzpianist) sollte es eigentlich naheliegend gewesen sein, sich der Groove-Künste der Herren Dunbar und Shakespeare zu bedienen. Karibische Einflüsse waren schon immer prägende Elemente seiner Musik, man denke nur an seine herausragende Zusammenarbeit mit dem ebenfalls aus Jamaika stammenden Gitarristen Ernest Ranglin in den 70ern, oder an sein jüngstes Bob Marley-Tribute. Und nun also diese vielversprechende Kooperation mit dem vielleicht populärsten, mit Sicherheit aber vielbeschäftigsten Drum and Bass-Gespann des Planeten.
Wenn sich dieses Dreigespann daran macht, klassische Jazz-, R&B- und Soulnummern, wie z.B. Herbie Hancocks "Chameleon", Art Blakeys "Moanin'" oder "People Make The World Go 'Round" von den Stylistics einer Verjüngungskur zu unterziehen, ist abzusehen, was dabei herauskommt: Groove, Groove und nochmals Groove. Zwar ziehen sich Alexanders munter perlende Pianoläufe wie ein roter Faden durch das gesamte Album, doch neben den (für Jazz-Verhältnisse) statisch pulsierenden Rhythmen von Sly & Robbie wirken sie oft mehr wie atmosphärisches Beiwerk. Dies hier ist Musik für die Dancehall, nicht für's Jazzcafe. Oder auch für's Abhängen in der Hängematte. Locker, entspannt und sehr sophisticated reiten diese "jazzy tunes" auf ihren Reggae-, Dub-, Calypso- oder Funk-Grooves, so als hätten sie Lust, einfach allen intellektuellen Ballast fallen zu lassen wie die lästigen Hüllen im Sommer und einfach nur bekifft über den Strand zu schlendern und den Mädels nachzuschauen. Genau so ist diese Platte: Easy, sonnig und unverbindlich, dabei trocken und luftig produziert. Musik zum Tanzen, Entspannen und Spaß haben eben und das sind ja nun nicht die schlechtesten Ideen, wie man den Sommer verbringen kann... Aber Vorsicht: Zuviel von dem Stoff macht dumm! [pg: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a105155


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