#198 vom 22.05.2000
Rubrik Neu erschienen
Wayne Hancock "Wild, Free & Reckless"
Texas-swingender Ur-Country
(CD; Ark 21)
Wayne Hancock gehört wie Hank Williams III zur Garde der jungen Wilden in Nashville. Sie orientieren sich in zwei ganz wichtigen Punkten am großen Übervater der Countrymusik: Zum einen in ihrer Aversion gegen die Nashville-Maschinerie, zum anderen natürlich schlicht an der Musik von Hank Williams. Auch auf seinem dritten Album vermischt Hancock "Honky Tonkin' Country Music" mit Texas-Swing und Rockabilly. Die beiden einzigen Coverversionen auf "Wild, Free & Reckless" machen das Spektrum klar: Ernest Tubbs "Kansas City Blues" und Carl Perkins' "Blue Suede Shoes". So in Worte gefasst klingt das ziemlich "retro", aber sonst fällt mir niemand ein, der all diese Dinge einfach in einen Topf wirft und nachher mit einer solch coolen Mischung herauskommt. Hier das klimpernde Piano aus der Bar, da die schon fast elegante Steel Guitar eines Jeremy Wakefield, eine gelassen agierende junge Countryband, die nichts zu verlieren hat, und über allem Wayne Hancocks näselndes Organ. Die Themen sind die klassischen: Frauen, Autos und Straßen, natürlich Musik. "Well lookee here baby/ don't be drifting away/ I know you're gonna leave me/ but it won't be today" singt Wayne in "Looking For Better Days". Die Welt kommt morgen, heute sind wir noch "Wild, Reckless & Free"! [pb: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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