#197 vom 15.05.2000
Rubrik Neu erschienen
Idlewild "100 Broken Windows"
Ein Rock-Album, bei dem alles passt
(CD; EMI)
Bereits nach ihrem Debüt "Hope Is Important" von 1998 war die Presse vor Begeisterung nicht mehr zu halten. Krachende Punk-Songs hielten sich die Waage mit melodischem Schrammel-Folk, aber gerade die schnellen Nummern wirkten zu geknüppelt, um nachhaltig zu überzeugen. Und wie so oft ist die Lösung der goldene Mittelweg: Auf der neuen CD wurde der ungestüme Drang kanalisiert und auf einen übermäßigen Balladenanteil verzichtet. Idlewild wechseln jetzt fließend zwischen Punk, Rock'n'Roll, Brit-Rock und amerikanischen Einflüssen. Sänger Roddy Woomble gibt wahlweise den wissenden Storyteller, den besoffenen Punk oder den melodischen Popper – manchmal alles in einem Song. Dass sie sich trotzdem nicht verzetteln, liegt zum Großteil am superben Songwriting: 12 Tracks, kein Ausfall! "100 Broken Windows" vereint alles, was eine geile Rock-Scheibe ausmacht: Immer leicht angezerrt, trotzdem melodisch, dynamische Breaks und einen Sänger voller Emotion und Kraft. Und die vier Schotten beweisen so ganz nebenbei, dass gute "britische Rockmusik" immer seltener aus England kommt. [dmm: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#525: Idlewild "Make Another World"> [dmm:Â @@@]
<#525: Inselplatten von Roddy Woomble (Idlewild)>
<#314: Idlewild "The Remote Part"> [dmm:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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