#183 vom 30.01.2000
Rubrik Neu erschienen
Teri Thornton "I'll Be Easy To Find"
Jazz-Gesang mit der 65-jährigen "Newcomerin"
(CD; Verve)
Die ersten Plattenaufnahmen der Sängerin und Pianistin Teri Thornton stammen vom Anfang der 60er Jahre. Damals wurde ihr eine große Karriere vorausgesagt, doch daraus wurde erst mal nichts (schlechtes Management, Aufkommen der Rock- und Pop-Musik, persönliche und gesundheitliche Probleme). Erst 1998 gelang ihr der erneute Durchbruch bei der "Thelonius Monk International Jazz Vocals Competition" und daraus resultierte dann auch der Vertrag mit Verve und letztlich diese CD. Teri Thornton erweist sich hier als sehr ausdrucksstarke Sängerin mit sicherem Timing und jeder Menge (Lebens-)Erfahrung in der Stimme. Ihr Gesang hat einen starken Blues-Touch, der sie bei den jazzigeren Stücken manchmal etwas übertreiben läßt. Das Programm besteht aus einer gelungenen Mischung aus Jazz-Nummern (teils Standards, teils Originals), einer Spur Broadway und etwas Blues und Funk. Begleitet wird sie von einer swingenden Rhythmus-Gruppe mit Ray Chew, Lonnie Plaxico und J.T. Lewis. Dazu kommen dann noch Bläser-Arrangements von Howard Johnson, die teilweise interessant, teilweise aber etwas zu abgehoben klingen. Die Funken sprühen besonders dann, wenn Thornton sich selbst ans Klavier setzt, etwa bei "Nature Boy" (mein Anspieltipp) oder bei "Salty Mama" (einer Live-Aufnahme von eben jener Monk-Competition). [sg: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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