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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #173 vom 31.10.1999
Rubrik Live - Musik spüren

October Jazz Special, 28.-31.10.1999, Neuburg/Donau

Das Birdland im malerischen Neuburg a.d. Donau zählt mittlerweile zu den ersten bayerischen Adressen in Sachen Live-Jazz. Bei nicht ganz billigem (aber preiswertem) Eintritt kann man hier internationale Top-Acts in Club-Atmosphäre erleben. So auch bei den vier October-Special-Konzerten an diesem verlängerten Wochenende. Von zweien kann ich berichten.
Zunächst am Donnerstag das Dave Holland Quintet in genau der Besetzung der aktuellen CD "Prime Directive". Meine durch die CD hoch gesteckten Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt. Zu sehr standen beim Konzert komplexe Strukturen in Komposition und Improvisation im Vorder-, melodiöse Aspekte im Hintergrund. Dazu kamen undurchsichtiger Sound und leicht überhöhte Lautstärke. Das änderte sich, als am Ende des ersten Sets die Anlage in Rauch aufging. Im zweiten Set deshalb neue, ruhigere Stücke. Für die Zuhörer angenehmer, für die Musiker anstrengender... keine Zugabe. Was positiv in Erinnerung bleibt: natürlich Dave Holland... und Drummer Billy Kilson, der die Funken sprühen ließ.
Das gilt auch für den Schlagzeuger am zweiten Abend: Billy Hart im Quartett des Pianisten Marc Copland. Die Band hatte sich wohl erst kurz vor dem Auftritt wieder getroffen, vieles wurde auf der Bühne per Zuruf geregelt. Aber dennoch: Modern Jazz at its best. Copland, Hart und Bassist Ed Howard kennen sich noch aus gemeinsamen Tagen in Washington, D.C. Da ist viel Raum für augenzwinkernde Interaktion. Gefeatured wurde Bob Berg am Tenorsaxophon. Wohl noch vom Jet Lag gezeichnet, war er in seinen Spielpausen zu müde zum Stehen. Ganz anders, wenn er zum Horn griff und lange mitreißende Solos spielte. Er hat alle Modernismen seines Instruments drauf und spielt dennoch melodiös und in der Tradition verwurzelt. Ein echter Tenor-Gigant unserer Tage. Er allein war schon "die Reise wert". [sg]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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