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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #172 vom 24.10.1999
Rubrik In aller Kürze

Live: Willy DeVille, 16.10.1999, Offenbach

Hallo,
ich sehe gerade die Ankündigung von Willy DeVilles Konzerttour. Ich war am 16.10. bei dem Konzert in Offenbach, und das war nach meiner Meinung unter aller...
Was gab es (abgesehen von einer spanisch-andalusisch-marrokkanisch-, irgendwie orientalischen Vorgruppe, die aber gut drauf war, wenn man die Musik mag ...)? Ein Auftritt, der immer wieder von Willys netten Chats mit seinen Bandmates unterbrochen wurde. Von zwei Stunden Konzert etwa eine halbe Stunde bla-bla. Dann gab es in der Mehrzahl Stücke, die weder ich noch meine Freunde vorher je gehört haben. Erkannt haben wir "Bamboo-Road", "Hey Joe" und "Lay Me Down Easy" von der neuen CD; der Rest war irgendwelcher Rock'n'Roll-Kram und anderes diffuses Zeug, wenn man's mag...
Das Tempo war von Anfang an mäßig und ließ dann schwer nach. Auf Reaktionen vom Publikum, doch mal was Vernünftiges zu spielen, ließ WdeV verlauten, daß wir das lieben müßten was er gerade spiele, weil es doch so toll sei; und wenn nicht, würde er die Zwischenrufer eigenhändig rauswerfen, weil – ich mache Kunscht! Reaktion nach jedem Stück: höfliches Geklatsche (wo normalerweise bei Willy frenetischer Applaus angesagt ist!). Irgendwann sagte einer: "Mach voran, ich muß zur S-Bahn!"(!).
Die Mitspieler: Gitarre, Percussion, akustischer Bass, zwei Background-Sängerinnen. Keyboards, Schlagzeug, Horns? Nix war's.
Wer also zu diesem Konzert geht und seinen von zahlreichen guten CDs bekannten Willy erwartet, sei gewarnt. Wie schon auf seiner neuen CD zu hören, zieht Willy sich immer mehr auf die 60s zurück, bei spärlicher Instrumentierung. Wer's mag – ich fand es tot-langweilig, verschnarcht und – viel schlimmer – selbstgefällig.
Gruß
Dietrich


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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