#170 vom 10.10.1999
Rubrik Tipp der Woche
Ocean Colour Scene "One From The Modern"
Beat-Pop, Brit-Rock from the Kings of Thieves
(CD, LP; Island)
Nein, ich werde hier nicht verraten, welche Einflüsterungen und Einflüsse auf diesem Album zitiert werden, nur soviel: es gab schon schlechtere... Ocean Colour Scene wirken deswegen aber keinesfalls penetrant, aufdringlich und ideenlos, sie erweitern vielmehr Altgehörtes und Vielgeliebtes zu etwas Neuem, Wunderbarem. Ein Stück Rock mit einem Quentchen Soul, guten Texten ("Profit In Peace", "July"), einer bezaubernden und vor allem äußerst facettenreichen Gesangsstimme und hervorragenden Melodien – sicherlich auch Dank all der Vorfahren: Der Song "Soul Driver" ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man eine Vielzahl bereits vorhandener Songmaterialien perfekt kombinieren und dadurch etwas völlig Neues erschaffen kann.
Das Quartett hat schnell und enorm dazugelernt seit dem matten Vorgänger-Album, das so ganz anders war als "One From The Modern", nämlich hoffnungslos fad. Ihr könnt Hype-Gruppen wie Kula Shaker oder R.E.M. getrost vergessen, die schon längst nur mehr Schatten ihrer Schatten sind. Das neue Kürzel, das sich alle merken sollten, heißt nämlich "O.C.S."! In jedem einzelnen Song stecken mehr Ideen, Witz und brauchbare Melodien als in R.E.M.s "Up". Das Vereinigte Musikreich GB in geballter Ladung – 12 Songs und 41 Minuten höchstes Vergnügen! Und jetzt genug des Schwärmens – lieber gleich nochmal anhören...
Audio auf der O.C.S. Website. [mh:Â @@@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a104188