[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #168 vom 26.09.1999
Rubrik Neu erschienen

John Abercrombie "Open Land"

Jazz – des Gitarristen Orgel-Trio mit Gästen
(CD; ECM)

Für seine neue CD hat Gitarrist John Abercrombie sein Orgel-Trio mit Dan Wall (organ) und Adam Nussbaum (dr) um drei Gäste verstärkt: Mark Feldman (violine), Joe Lovano (ts) und Kenny Wheeler (tp). Abercrombie ist bekannt dafür, daß er einerseits effektvoll laut spielen kann, andererseits aber auch ein Meister der leisen Töne ist. Hier demonstriert er vor allem letzteres. Die Stücke sind jazzig, mit gelegentlichen Blues- und Folk-Anleihen, aber ohne die üblichen Soul- und Blues-Klischees, die der Einsatz eines Organisten meist so mit sich bringt. Dan Wall trägt mit seinem Spiel in den tiefen Registern und ohne großes Vibrato sehr zum runden Gesamtklang bei. Daß das Ganze nicht zu rund wird, dafür sorgen Abercrombies kantige Improvisationen und Nussbaums inspirierte, freie Spielweise. Und natürlich die Gäste: Mark Feldmann fügt sich mit seinem Jazz-Rock-Sound am besten ein und gibt der Band einen Touch des frühen Mahavishnu Orchestras. Lovano paßt mit seinen abstrakten Melodiebögen sehr gut zu Abercrombie, kommt aber eher selten zu Wort. Kenny Wheeler dagegen spielt mir zu schön, zu melodiös für diesen Kontext. Dafür wird er aber am meisten gefeatured. Ein Zugeständnis an die gemeinsame Plattenfirma? [sg: @@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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