#158 vom 18.07.1999
Rubrik Neu erschienen
Margaret Christl "The Picture In My Mind"
Folk – Highland-Erinnerungen, die ans Herz gehen
(CD; Waterbug)
"I felt the pain of broken dreams and memories came flooding through/ To fill my heart with an aching of a life I never knew..."
Der Sängerin schweres Leben in eine herzergreifende, gleichzeitig liebliche, knappe fünf Minuten dauernde Melodie verpackt – die Geschichte von und über Margaret Christl, geboren in Schottland, früh verwaist, nach Kanada emigriert, schließlich Fuß fassend als Folk-Sängerin dank einer ausgeprägten, unwiderstehlichen Stimme, die beim Hörer Sehnsüchte und eben auch Bilder der eigenen Vergangenheit auslösen. Schottische Traditionals wie die großartige Eröffnungsnummer "Maggie Lauder" stehen im Mittelpunkt auf "The Picture In My Mind", durchbrochen einzig von zwei Eigenkompositionen, dem Titelsong sowie "The Last Concert" – quasi ein Totengesang, gut für jedes Begräbnis, mit Gitarre, Akkordeon und dieser famosen Stimme, die es locker mit jeder Grammy-Gewinnerin aufnehmen kann. Das Arrangement der Songs in keltischer Besetzung (tin whistle, bodhran, fiddle etc.) wirkt stets frisch und voller Spielfreude, und letzteres ist ja vor allem bei Tanzliedern (z.B. "The Flanders March") wichtig. Mit dem a capella vorgetragenen Gospel-Hymnus "How Long, How Long" setzt Margaret Christl einen weiteren Höhepunkt neben den bereits erwähnten Songs. Musik also mit Time out of mind, und überreichen Erinnerungen in mind. Was können wir daraus lernen? "Let the time drift slowly by in fond remembrance/ In the knowledge that we'll go in love and peace..." [mh: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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