Ausgabe #157 vom 11.07.1999
Rubrik Neu erschienen
Ingrid Jensen "Higher Grounds"
Jazz – in der Tradition der 60er und 70er
(CD; Enja)
Die Trompeterin Ingrid Jensen – in Kanada geboren, in New York lebend – dürfte durch ihre Lehrtätigkeit in Wien in Europa fast bekannter sein als in den USA. Auf ihrer dritten CD stellt sie erneut ihr Können unter Beweis. Stilistisch orientiert sie sich an der Musik der 60er und 70er – Trompeter wie Miles, Freddie Hubbard oder Woody Shaw fallen einem da ein. Und so gibt es auch ein Wiederhören mit einigen Titeln aus dieser Zeit: Chick Coreas "Litha" (einer der Höhepunkte dieser CD) oder Freddie Hubbards "Dear John". Das Titelstück, die einzige Eigenkomposition von Jensen, erinnert klanglich auch an diese Zeit, vor allem durch den Einsatz eines Fender-Rhodes-Pianos. Pianist David Kikoski ist der herausragende Solist auf dieser CD, Gary Thomas kann mit seinem knörigen Saxophon-Sound nicht ganz überzeugen, wohl aber durch sein Flötenspiel. Den Kern der Band bilden Ed Howard (b) und Victor Lewis (dr) – für den richtigen Groove ist also gesorgt. Ingrid Jensen gefällt besonders durch ihr melodiöses Spiel, z.B. bei Ted Nashs Ballade "Longing". Eine starke Frau in der sonst von Männern beherrschten Jazz-Szene. [sg: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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