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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #139 vom 28.02.1999
Rubrik Neu erschienen

Dixie Chicks "Wide Open Spaces"

Country - Nashville-Chartbreaker
(CD; Sony)

"Night On Earth", die fünfte Episode (the lost film): Ein europäisches Pärchen in der Country-Hauptstadt im Taxi vom legendären "Bluebird-Café" zum Hotel geführt werdend. Der Taxifahrer - "Just call me Jack!" -, ein berühmter C&W-Songwriter, wäre ihm nicht - ja, wäre ihm nicht dieses Malheur passiert letztlich, als ihm sein Manager abgehauen ist, und wäre ihm nicht - ja, hätte ihn nicht seine Frau mit dem Bassisten betrogen, und wäre ihm nicht - ja, wäre ihm nicht seine Ungehobeltheit bei der Vertragsunterzeichnung mit DEM Major-Label zum Verhängnis geworden - er wäre nicht Taxifahrer, sondern ließe sich durch die glitzernde Nashville-Welt kutschieren. "Der Tag", meint Jack, "wird aber noch kommen", er habe gerade vorhin eine weitere Genialität komponiert, "paßt mal auf!" - und beginnt zu singen... Ein paar Blocks weiter stehen Natalie Maines, Emily Erwin und Martie Seidel auf der Bühne. Drei junge (dem Klischee einer Girlie-Band entsprechend - attraktive) Frauen, die es geschafft haben, gehört zu werden: Vier Millionen verkaufte Tonträger (und somit Quadruple Platinum, wie es so schön heißt) von ihrem Major-Debüt "Wide Open Spaces", drei Grammy-Nominierungen et al. (alles weitere unter ). Dixie Chicks, so der Bandname, "the real deal" wie sie auch bezeichnet werden, nachdem sie nach drei Independent-Platten nun mit dem vierten Werk den großen Durchbruch geschafft haben. Ihr Harmonie-Gesang ist tatsächlich ein Genuß, die Produktion gar nicht mal durchgehend aalglatt. Zwölf Songs, ein einziger selbstkomponiert ("You Were Mine", ein Schwach-, kein Höhepunkt!). Die Covers von Maria McKee (ja, die Irin ohne Plattenvertrag!), John David Souther und vor allem jenes von Bonnie Raitt (feurig, ausschweifend und ein perfekter Ausklang!) bestechen hingegen und mit dem Titel-Track ist den Dixie Chicks auch ein wunderbarer Song gelungen. Im Vordergrund der Musik stehen Fiddle, Mandoline, Dobro, Banjo und akustische Gitarre - unterstützt von einigen Mietmusikern (Steel-Guitar, Drums, Organ). Daß "Wide Open Spaces" keine Innovationen oder zumindest Aha-Erlebnisse bringt, hört man bei jedem gefühlsmäßigen Emmylou-Harris-hätte-es-besser-gemacht-Song und deren gibt es viele.
Nichts Neues aus Nashville also. Warten wir auf Jack. Der Tag wird kommen. [mh: @@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a103339


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