#129 vom 22.11.1998
Rubrik Feature, Artikelreihe Red's Independent Breakfast
Sunny Day Real Estate "How It Feels To Be Something On"
(CD, LP; Sub Pop)
Ähnlich wie Seam sind Sunny Day Real Estate a) (für alte) Emocore-Spitzen und b) aus Chicago - etwas härtere Gangart allerdings, mit Hang zum Bombast-Pop. Wer Jeremy Enigks Solo-LP gehört hat und jetzt "How It feels..." wird unterschreiben, daß der Mann endgültig verrückt geworden ist. Er leidet in jedem Atemzug ("One Day I Stopped Breathing") und türmt Pathos-Wände übereinander, daß Robbie (Williams) wie ein kleiner Schuljunge wirkt. Daß das Ganze unglaublich schiebt und sich in dein Gehirn reinquetscht (der Ausflug als Rhythmusgruppe der Foo Fighters war gottseidank nur kurz, jetzt können sie wieder richtige Musik machen!) bewirkt, daß du einfach nur daliegen kannst und dein Mund offen bleibt, ob soviel Bombast und Wall of Sound. Trotz all dem Lob, das eher ihrem Gesamtwerk gilt, endet die Gleichung wie bei Seam: ein Must-Have für Fans (leider nur über Import), für Normalsterbliche reicht eine, egal welche. [red]
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