#129 vom 22.11.1998
Rubrik Feature, Artikelreihe Manfred Horak's Folk-Check
Kate McDonnell "Next"
(CD; Waterbug)
Kate McDonnell präsentiert mit "Next" gehobene Qualität. Die hierzulande leider Unbekannte spielt phantastische Songs mit einer phantastischen Gruppe sparsam instrumentiert live im Studio ein (alle in einem Raum - One Take!). Da ist z.B. die Story über eine ehemalige Mitschülerin, die mit dem Hiroshima-Bomber "Enola Gay" nicht nur den Namen gemein hat, sondern auch entsprechend menschliche Verwüstungen am Schulhof und Schulweg anstiftete ("...but there is forgiveness/ and another day/ oh lord have mercy/ on Enola Gay..."). Gerade bei diesem Song hätte sehr viel schieflaufen können, aber die Holzhammermethode bleibt uns zum Glück erspart und das Stück ist sowohl textlich als auch musikalisch vollauf gelungen. Jedes Lied stellt eine andere True Story dar - keinerlei Füllwerk, sondern gut funktionierende Folk-Songs mit kaum hörbarem Country-Einschlag. Kate McDonnells Stimme ist kräftig, die "Produktion" hat zum Glück Kanten, daher fehlt der nicht notwendige Feinschliff und die Repeat-Taste ist hier eine wirklich gelungene Erfindung. [mh: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a103106