#122 vom 04.10.1998
Rubrik Feature, Artikelreihe Red's Independent Breakfast
Miles "The Day I Vanished"
(CD, LP; V2)
Außer mir gibt es sicher noch viele, denen ein Buffalo-Tom-Song schon mal das Leben gerettet hat. Dazu gehören sicher auch Miles. Da hört man viiieeel Buffalo Tom, viel Teenage Fanclub und noch mehr Beatles. Aber "The Day I Vanished" ist eigen. Pure Popmusik aus der Ecke "selbstinszenierte Melancholie", die letztendlich doch immer die Sonne durchscheinen läßt. Sowohl in der Musik als auch im Text. Die Melodien treffen sofort und sicher auch jeden. Eine Platte mit 100% Hitpotential. Vorgetragen von der höchsten Stimme, die man sich nach dem Stimmbruch noch bewahren kann, deren traumwandlerischer Unterton aber nie aufgesetzt klingt. Genausowenig die Texte: Jedes Wort sitzt wie ein passender Akkord und macht die Stimme zum Instrument, deren Klang nur noch vom Rhodes übertroffen wird. Diese Klänge gehen wirklich ans Herz und gleich muß ich weinen... Im Ernst, eine der schönsten Platten seit "Friends" und völlig unpeinlich in Bezug auf die deutsche Herkunft. Ich hoffe (und denke) Miles schaffen einen No.1-Hit, denn dann ist die Welt für einen Moment besser geworden. Obwohl man dieses Frühstück als "altbackenes" Package bezeichnen kann, muß man auch sagen: zwei Platten des Jahres! [red]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#299: Weezer "Maladroit"> [Reiner Windisch/mmh:Â @@@]
<#129: Miles live!> [bs]
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