#93 vom 15.02.1998
Rubrik Feature, Artikelreihe Red's Independent Breakfast
Pell Mell "Star City"
(CD, LP; Matador)
Legende? Wohl kaum, denn Pell Mell dürfte kaum jemand gekannt haben die letzten sechs Jahre lang. Veteranenband? Auch nicht so richtig, es sind zwar alte SST-Haudegen (einer davon Steve Fisk, eine Hälfte von Pidgeonhed, bekannt durch viele Produzentenjobs), aber was sie auf "Star City" darbieten, ist das frischeste aus der sogenannten "Postrock"-Schublade seit der ersten Tortoise. Pell Mell aber sind viel abwechslungsreicher, nicht zuletzt durch den Sound. Zu jedem Lied passend und immer etwas verändert. Grandios auch die Song-Grundlagen: Hier mal etwas Bossa, dort eine Prise Polka. Ich vermeine eine alte Hafenweise zu erkennen und auch mal ein altbekanntes Traditional. Alles in allem ergibt das eine eingängige Gitarre-Orgel-Baß-Schlagzeug Vorspeise für jedermann: locker aber gehaltvoll. Manche Stücke sind nur deshalb keine Pop-Hits, weil die komplette Platte instrumental ist. Egal, es vergeht keine Sekunde, die man nicht gefesselt vor den Boxen verbringt. Absoluter Undergroundtip!! [red]
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