#71 vom 17.08.1997
Rubrik Neu erschienen
Oskar Sala "Subharmonische Mixturen"
Moderne Klassik - Elektronische Zaubereien nach Primzahlen
(CD)
Seinerzeit ließ er Alfred Hitchcocks "Vögel" kreischen und für Karl Böhm in Bayreuth im "Parsival" die Glocken läuten. Jetzt präsentiert sich Oskar Sala als weltweit einziger Virtuose auf dem - nach seinem Erfinder Friedrich Trautwein - getauften Trautonium, einem elektronischen Saiteninstrument. Begonnen hatten diese höchst interessanten Klangexperimente um Primzahltöne, subharmonische Klangreihen und Kippschwingungen als Projekt von Trautwein und dem Komponisten Paul Hindemith in den 30er Jahren in der Rundfunkversuchsstelle der Berliner Musikhochschule. Die liebevoll aufgemachte, etwa 70 Minuten lange CD enthält neben Hindemiths "Langsames Stück und Rondo für Trautonium" den Soundtrack zu "Der Würger von Schloß Blackmoor" und das Stück "Chaconne Electronique". Hauptteil dieser Veröffentlichung sind jedoch die "Sechs Capricen für Mixturtrautonium Solo", die Sala zwischen 1992 und 1995 für das weiterentwickelte Mikroelektronische Mixturtrautonium komponiert und eingespielt hat. Im lesenswerten Booklet geht der 86jährige Elektronic-Altmeister ausführlich auf Geschichte und Technik dieses fremdartigen wie aufregenden Wunderkastens ein. [gw: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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