#38 vom 01.12.1996
Rubrik Tipp der Woche
Björk "Telegram"
Independent
(CD, LP)
Ohne Remix gilt man heutzutage nix! Getreu diesem Motto hat Björk für "Telegram" ihr Songmaterial (zum größten Teil vom zweiten Album "Post") von LFO, Outcast, Eumir Deodato (genau, der mit der Jazz-Version von "Also Sprach Zarathustra" aus dem Sountrack zu "2001 - Odyssee im Weltraum"), Dillinja, Dobie, dem Brodsky Quartet und nicht zuletzt von sich selbst überarbeiten lassen. Dazu gibt es das interessante, in einer Kollaboration mit der tauben Klassik-Schlagzeugerin Evelyn Glennie entstandene "My Spine" (Track 4), das dieses Album nach relativ schlappem Einstieg erst richtig eröffnet. Warum die Björk-Affären Goldie und Tricky - beides ja bekanntlich Spezialisten im Remix-Metier - nicht auf "Telegram" vertreten sind, darüber darf man süffisant spekulieren. Aber auch ohne diese beiden "trip-hoppt" und "ambient-groovt" es ganz ordentlich, während die Stimme des isländischen Sirenchens gegenüber den regulären Alben etwas weiter im Hintergrund steht. Meine Favoriten: Dobies sonniger Hip-Hop-Mix von "I Miss You", Deodatos opulent orchestriertes "Isobel" und Mika Vainios minimalistisches "Headphones" als Ausklang der Platte. [bs: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#110: Björk (Gudmundsdóttir & Trio Gudmundar Ingólfssonar) "Gling-Gló"> [bs: @@@]
<#078: Deodato "Prelude"> [gw:Â @@@@@]
<#077: Björk "Homogenic"> [gw: @@@@]
<#058: David Byrne "Feelings"> [bs:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a101012